„Beim Hessischen Demografie-Preis zeichnen wir Projekte aus, die den demografischen Wandel gestalten und sich um ein gutes Miteinander über alle Generationen hinweg bemühen. Überall in Hessen sind Menschen meist ehrenamtlich tätig, um den Zusammenhalt in ihrem Ort zu stärken. Wir möchten den Projekten ein Gesicht geben, sie in ihrem Anliegen unterstützen und zum Nachahmen aufrufen“, sagte der Chef der Staatskanzlei, der auch Demografie-Beauftragter der Landesregierung ist. „In Schlangenbad-Bärstadt ist ein Ort von Bürgern für Bürger entstanden. Sie sind sozusagen Anteilseigner an der Gaststätte, dadurch haben sie eine besondere Verbundenheit zu ihr. Die Menschen treffen sich hier, sie tauschen sich aus und lernen sich so kennen. Alteingesessene treffen auf Neuzugezogene, Ältere auf Jüngere – gemeinsam kann man hier allerhand erleben. Dieses Projekt hat definitiv Vorbildcharakter.“
Genossenschaftlich geführte Gaststätte mit einem 50-köpfigen Team
Die VolksWirtschaft Lindenhof eG ist eine genossenschaftlich geführte Gaststätte im Herzen des Schlangenbader Ortsteils Bärstadt. 180 Bürgerinnen und Bürger haben sich im Jahr 2019 zusammengeschlossen, um in ihrer Dorfmitte einen Ort der Begegnung zu schaffen. Mit viel ehrenamtlichem Engagement wurde der geschlossenen Gaststätte wieder neues Leben eingehaucht. Heute finden dort auch Seniorentreffs, Konzerte und Kochabende statt. Die VolksWirtschaft Lindenhof eG wird von einem 50-köpfigen Team betrieben, das ehrenamtlich an der Theke steht und sich um die Gäste kümmert. „Die Gaststätte fördert nicht nur die Gemeinschaft, sie trägt auch dazu bei, dass die Dorfmitte belebter ist. Das ist auch gut für die Läden vor Ort. Und natürlich gibt es auch in der Gaststätte gute Küche, also alles, was das Herz begehrt“, sagte der Staatsminister und ergänzte: „Was hier in Bärstadt entstanden ist und welchen Einsatz die Aktiven hier zeigen, das ist aller Ehren wert. Sie haben einen ganz besonderen Ort geschaffen.“
Hessischer Demografie-Preis 2023
Beim Hessischen Demografie-Preis werden alljährlich Projekte ausgezeichnet, die das Leben im ländlichen Raum verbessern, den Austausch zwischen den Generationen und das Miteinander vor Ort stärken. Unter dem Motto „Wo Ideen Freiraum haben! – Leben auf dem Land“ konnten sich Kommunen, Vereine, Verbände, Unternehmen und Initiativen bis zum 21. März 2023 bewerben. Eine unabhängige Fachjury bewertete die eingereichten Projekte an und nominierte sechs davon. Darüber hinaus fährt der Chef der Staatskanzlei alljährlich durch das ganze Land und macht sich persönlich ein Bild von den ausgewählten Projekten.
Im September werden dann bei der Preisverleihung die Platzierungen bekannt gegeben: Der erste Platz ist mit einem Preisgeld von 8.000 Euro dotiert, zwei zweite Plätze erhalten jeweils 5.000 Euro. Drei dritte Plätze werden mit 2.000 Euro pro Initiative ausgezeichnet. Insgesamt also 24.000 Euro.