Wo Ideen Freiraum haben! – Leben auf dem Land

Zum 14. Mal hat die Staatskanzlei Initiativen ausgezeichnet, die sich mit Fantasie und Mut den Herausforderungen unserer Zeit stellen. Wie schon in den vergangenen Jahren stand der ländliche Raum im Fokus. Gefragt waren innovative Projekte zur Gestaltung der Herausforderungen des demografischen Wandels im ländlichen Raum, die sich bereits bewährt haben.

Beim Demografie-Preis werden alljährlich Projekte ausgezeichnet, die das Leben im ländlichen Raum verbessern, den Austausch zwischen den Generationen und das Miteinander vor Ort stärken.

Oscars für den ländlichen Raum

Unter dem Motto „Wo Ideen Freiraum haben! – Leben auf dem Land“ konnten sich Kommunen, Vereine, Verbände, Unternehmen und Initiativen bis zum 21. März 2023 bewerben. Eine unabhängige Fachjury bewertete die eingereichten 93 Projekte und nominierte sechs davon.

Preisverleihung

Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Schwarzenborn ist Preisträger des Demografie-Preises 2023.

Pressemitteilung

Der Chef der Hessischen Staatskanzlei und Demografie-Beauftragte der Landesregierung, Staatsminister Axel Wintermeyer, hat das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Schwarzenborn mit dem ersten Platz beim Hessischen Demografie-Preis 2023 ausgezeichnet.

Herzlichen Glückwunsch!

MVZ Schwarzenborn

Hessens kleinste Stadt leistet Pionierarbeit und schafft Lösungen für medizinische Versorgung in ländlichen Regionen.

Die Preisträger-Projekte

Nicht nur in Schwarzenborn, sondern in vielen ländlichen Regionen haben niedergelassene Ärztinnen und Ärzte Probleme, Nach­folger zu finden. Um die ärztliche Versorgung in der Region zukünftig zu sichern, hat die Gemeinde Schwarzenborn das erste kommunal geführte Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in Hessen gegründet. Die Ärzte und Medizinischen Fachangestellten des MVZ mit allgemeinmedizinischer und gynäkologischer Ausrichtung bieten eine gute und wohnortnahe ärztliche Versorgung im ländlichen Raum. Das Projekt stößt deutschlandweit auf ein breites Interesse bei interessierten anderen Kommunen, die das Konzept adaptieren wollen.

Die Denkmalagentur des Landkreises Marburg-Biedenkopf gibt Antworten auf Fragen im Umgang mit der historisch Bausubstanz. Sie führt als Mittlerin Bauherren und denkmalgeschützte Immobilien zusammen und fördert damit die Verbundenheit von Menschen und Orten. Ziel ist es, den akuten und teilweise umfangreichen Leerstand historischer Gebäude im Ortskern zu beheben und diese einer neuen Neunutzung zuzuführen. Dadurch werden keine neuen Flächen versiegelt und bestehende Gebäude an aktuelle Bedürfnisse angepasst. Durch umfangreiche Vor-Ort-Arbeit, öffentliche Veranstaltungen, Austragung des Tags des offenen Denkmal oder auch Freiwilligentage informiert die Denkmalagentur die Öffentlichkeit über ihr Leistungsspektrum. Sie ist bisher in dieser Form deutschlandweit einzigartig.

Seit Mai 2019 betreiben über 170 Bürgerinnen und Bürger gemeinsam die VolksWirtschaft Lindenhof eG als Genossenschaft in den Räumen einer Traditionsgaststätte. Angeboten wird ein reichhaltiges Sortiment an Getränken, darunter Weine aus dem Rheingau sowie kleine Speisen. Das 50-köpfige Thekenteam arbeitet ausschließlich ehrenamtlich im Wechsel. Durch eine gezielte Planung und Umsetzung verschiedener Ideen der Initiatoren wird der Ortskern sowohl aufgewertet als auch für geschäftliche und kulturelle Zwecke attraktiv. Verschiedene Themenabende und Veranstaltungen wie beispielsweise Impro-Theater, Senioren-Treffs, Bingo Abende, Plätzchen backen für Kinder, Pizza-Abende, Halloween Partys, Live-Band-Auftritte, Brunch und Weinproben runden das vielfältige Angebot der genossenschaftlich ehrenamtlich geführten Dorfkneipe ab. Diese Initiative ist in der Umgebung einzigartig.

Der Förderverein der Kultur im Barockhaus Laufenselden e.V. bringt Leben in das denkmalgeschützte Barockhaus in Laufenselden. Es ist eine kreative Begegnungs- und Spielstätte für Konzerte, Ausstellungen und Literaturabende, die Menschen zusammenbringt. Ziel ist es, der Kultur im ländlichen Raum eine Bühne zu bieten und gleichzeitig den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das ehrenamtliche Engagement vor Ort zu stärken. In der Spielstätte werden Menschen aller Altersgruppen zusammengebracht, um das Miteinander zu fördern. Das stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Verbundenheit aller Ortsteile Heidenrods und der umgebenden Region.

„Miteinander Zukunft leben“ ist das Motto des MarktCampus in der nordhessischen Kleinstadt Homberg (Efze). In diesem Quartier wird nachhaltiges Wohnen, Arbeiten und Leben rund um den Marktplatz kreativ erprobt. Die Vision dabei ist es, einen Alltagsort der kurzen Wege umrahmt von einer lebendigen Nachbarschaft zu schaffen. Das Quartier rund um den historischen Marktplatz ist ein wahres Labor, auch für individuelle Wohnlösungen, von Wohngemeinschaften bis hin zu Einzelwohnungen und kurzfristigen Wohnmöglichkeiten. Unter dem Motto „Miteinander Zukunft Leben“ können neue Bewohnerinnen und Bewohner ihre eigenen Ideen einbringen, um das Stadtleben aktiv weiterzuentwickeln. Im Co-Working-Space FachWerkerei und dem gemeinschaftlichen Garten, der Gemeinschaftsküche oder dem MachWerk, der offenen Quartierswerkstatt, sind Freiheit und Kreativität zu Hause. Der MarktCampus spricht damit eine ganz neue Bewohnerstruktur an und trägt positiv zum Strukturwandel bei.

Die Schwalmstädter Genossenschaft „Gemeinsam ins Alter Schwalmstadt e.G.“ ist von Mitgliedern des gleichnamigen Vereins gegründet worden, um die Wohnanlage für gemeinschaftliches Wohnen von Seniorinnen und Senioren im Stadtteil Treysa zu bauen. Sie ist nicht für, sondern von und mit den Menschen, die dort wohnen, geplant und organisiert worden. Jede und jeder ist Mitglied in der Genossenschaft und somit Miteigentümer. Die Wohnform schließt eine Lücke zwischen einer normalen Mietwohnung, einem normalen Haus und einem Pflegeheim. Sie hilft damit Einsamkeit und Isolation im Alter zu verhindern.

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