Hessens Ministerpräsident Boris Rhein hat Dr. Ingrid Abel, Ursula Fraikin, Prisca Priebe, Hildegard Stein, Dr. Dieter Vaupel, Erhard Kiszner, Johann-Peter Krommer, Lothar Pietsch, Jürgen Bartoschek und Klaus Ruppelt geehrt. Der Regierungschef überreichte ihnen während einer Feierstunde am Mittwoch im Kurhaus Wiesbaden den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland oder den Hessischen Verdienstorden. „Die zehn Persönlichkeiten, die wir ehren, tragen besonders zur Stärke unseres Landes und zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft bei. Sie sind für uns Vorbilder für solidarisches Engagement und verdienen unsere höchste Anerkennung“, sagte Rhein und fügte hinzu: „Es erfüllt mich mit großem Stolz, Hessinnen und Hessen auszuzeichnen, die sich um unser Land in außergewöhnlichem Maße verdient gemacht haben – sei es in der Sportförderung, in der politischen Bildung oder bei der Inklusion von Menschen mit Behinderung.“
Dr. Ingrid Abel und Ursula Fraikin
Dr. Ingrid Abel aus Wiesbaden bekam für ihren unermüdlichen Einsatz für benachteiligte Menschen das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt. Ministerpräsident Rhein würdigte vor allem das jahrzehntelange Engagement der Geehrten im „Sozialdienst Katholischer Frauen e.V. Wiesbaden“. Ingrid Abel engagierte sich stark für schwangere Frauen in Not und junge Mütter, insbesondere im Teenageralter. Die betroffenen Frauen erhielten durch das Jugendhilfezentrum Johannesstift die Möglichkeit, den weiteren Lebensweg schulisch und beruflich zu gestalten. Außerdem hat Ingrid Abel maßgeblich zur Weiterentwicklung des Jugendhilfezentrums beigetragen.
Regierungschef Rhein ehrte auch Ursula Fraikin aus Riedstadt für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement im öffentlichen und gesellschaftlichen Leben. Er überreichte ihr das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Diese Auszeichnung würdigt das außergewöhnliche Engagement der Geehrten in der Kommunalpolitik sowie ihren jahrzehntelangen Einsatz für ihre Mitmenschen und ihre Heimatgemeinde Wolfskehlen. Ursula Fraikin war unter anderem viele Jahre Stadtverordnete der Stadt Riedstadt. In dieser Funktion setzte sie sich vor allem für die Themen Umwelt, Bau und Verkehr sowie Sport und Soziales ein.
Prisca Priebe und Hildegard Stein
Prisca Priebe aus Marburg bekam das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt. Der Ministerpräsident ehrte sie für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement für Kinderrechte, die Stadt Marburg, den Sport und für die Organisation „UNICEF“. Von 1992 bis 2023 engagierte sich Prisca Priebe als Leiterin der UNICEF-Arbeitsgruppe Marburg. In dieser Zeit machte sie sich durch Informations- und Bildungsarbeit besonders für Kinderrechte stark, akquirierte Spenden, begleitete Sponsorenläufe und koordinierte die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Rhein überreichte zudem Hildegard Stein aus Elz für ihr außerordentliches Engagement im Sport das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Die Geehrte engagierte sich mehr als 50 Jahre lang in der Sportverbands- und Vereinsarbeit, darunter im „Sportkreis Limburg-Weilburg“; dort war sie unter anderem als stellvertretende Vorsitzende aktiv. Von den qualitativ hochwertigen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Übungsleiter, die sie jährlich im Landkreis Limburg-Weilburg organisierte, profitierten besonders Frauen, Kinder und Jugendliche aus der Region.
Dr. Dieter Vaupel und Erhard Kiszner
Dr. Dieter Vaupel aus Gudensberg wurde für seine wertvolle Erinnerungsarbeit zu den Schicksalen aus der NS-Zeit das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch Ministerpräsident Boris Rhein ausgehändigt. In seiner Zeit als Lehrer und Schulleiter organisierte Dieter Vaupel Zeitzeugengespräche für Schülerinnen und Schüler und veröffentlichte eine Biografie einer KZ-Überlebenden als Unterrichtslektüre. Überdies initiierte er einen Gedenkstein und einen Gedenkweg im ehemaligen KZ-Außenlager Hessisch Lichtenau. Aktuell forscht der Geehrte zu jüdischem Leben in nordhessischen Gemeinden und weiteren prägenden Persönlichkeiten aus der NS-Zeit. Als Autor publiziert er seine vielfältigen Recherchen.
Mit dem Hessischen Verdienstorden zeichnete der Ministerpräsident Erhard Kiszner aus Eichenzell aus. Damit wird dessen langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Gemeinde Eichenzell und für die Inklusion von Menschen mit Behinderung gewürdigt. Der Geehrte engagierte sich mehr als 27 Jahre lang ehrenamtlich in der Kommunalpolitik und war 23 Jahre lang Ortsvorsteher der Gemeinde Eichenzell-Rönshausen/Melters. In dieser Zeit setzte er sich intensiv für die Dorferneuerung und den Ausbau der Infrastruktur ein. Darüber hinaus hat sich Erhard Kiszner maßgeblich für den Ausbau inklusiver Strukturen in der Region stark gemacht. Er startete unter anderem ein Wohnprojekt im Herrenhaus Eichenzell, das jungen Menschen mit Behinderung ein barrierefreies und unterstütztes Zuhause bietet.
Johann-Peter Krommer und Lothar Pietsch
Johann-Peter Krommer aus Neu-Isenburg machte sich um seine Arbeit im Vorstand für Personal, Finanzen und Administration der Stiftung „Polytechnische Gesellschaft“ verdient. Dank seines Einsatzes konnten Förderprojekte mit einer jährlichen Ausschüttung von sieben bis acht Millionen Euro für Bildung und Integration in Frankfurt unterstützt werden. Zudem war er viele Jahre Teil des Stiftungsrates „Hilfe für die bedrohte Tierwelt“ und Mitglied des Vorstandes der „Freunde der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg e.V.“. Für sein außerordentliches Engagement wurde Johann-Peter Krommer der Hessische Verdienstorden durch Ministerpräsident Boris Rhein verliehen.
In Anerkennung eines jahrzehntelangen Engagements in der Kommunalpolitik hat Regierungschef Rhein außerdem Lothar Pietsch aus Lauterbach den Hessischen Verdienstorden verliehen. Seit 44 Jahren setzt sich der Geehrte in verschiedenen Funktionen und Gremien für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Lauterbach ein, unter anderem als Mitglied der Stadtverordnetenversammlung, als stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher, als Stadtverordnetenvorsteher und als Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes. Seit 1994 ist er Schatzmeister im Vorstand des Partnerschaftsvereins Lauterbach-Lézignan und betreut verschiedene Projekte in der deutsch-französischen Zusammenarbeit.
Jürgen Bartoschek und Klaus Ruppelt
Ministerpräsident Rhein zeichnete auch Jürgen Bartoschek aus Frankfurt am Main für sein jahrzehntelanges Engagement im Sport, in der Kirche und als ehrenamtlicher Richter mit dem Hessischen Verdienstorden am Bande aus. Bartoschek engagierte sich unter anderem für den Aufbau und den Ausbau des Betriebssports der „Deutsche Bank AG“ und als Vorstandsmitglied der „Sportgemeinschaft Deutsche Bank“. Darüber hinaus ist der Geehrte stellvertretender Vorsitzender des „Betriebssportverbands Hessen e.V.“. In der Evangelischen Kirchengemeinde Niederursel war er Vorstandsmitglied und wirkte als ehrenamtlicher Laienprediger. Jürgen Bartoschek engagierte sich zudem als ehrenamtlicher Richter beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main.
Klaus Ruppelt aus Braunfels wurde von Ministerpräsident Boris Rhein ebenfalls mit dem Hessischen Verdienstorden am Bande ausgezeichnet. Mit der Auszeichnung wird das langjährige Engagement Ruppelts für den Sport, für das Verkehrswesen und für die Gesellschaft gewürdigt. Im Jahr 1983 wurde er in den Landesvorstand der Verkehrswacht Hessen gewählt und 1990 zum stellvertretenden Vorsitzenden berufen. Von 2009 bis 2023 war Ruppelt Präsident der Landesverkehrswacht Hessen und ist nun deren Ehrenpräsident. Klaus Ruppelt hat sich außerdem vor allem für die Wiedereingliederung aus der Haft Entlassener eingesetzt und war 26 Jahre lang Vorsitzender des Fördervereins „Bewährungshilfe Lahn-Dill e.V.“. Darüber hinaus war er im Vorstand der Volleyballabteilung des „TV Wetzlar“ und im „Tenniskreis Wetzlar“ in unterschiedlichen Funktionen aktiv, zuletzt als erster Vorsitzender.