Auf Einladung der Régions de France, dem Pendant der deutschen Europaministerkonferenz (EMK), und der Region Grand Est haben sich die Vertreter der deutschen und französischen Regionen am 17. und 18. Januar in Straßburg getroffen. Im Mittelpunkt des Treffens stand die Würdigung des vor 60 Jahren unterzeichneten Élysée-Vertrages. Dieser bildete die Grundlage für die Aussöhnung und enge Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich.
Am Rande des Treffens betonte der Europastaatssekretär die Bedeutung der deutsch-französischen Zusammenarbeit: „Der Élysée-Vertrag gilt zu Recht als Jahrhundertabkommen. Er schaffte das schier Unmögliche, nämlich die Aussöhnung zweier Staaten, die sich in den Jahrzehnten zuvor in zwei Weltkriegen gegenüberstanden. Noch heute gilt das deutsch-französische Verhältnis als Taktgeber für die europäische Zusammenarbeit. Selbst kleinere Verstimmungen können große Vorhaben ausbremsen.“
Die Repräsentanten der französischen Regionen und die Mitglieder der EMK unterstrichen bei ihrem Zusammentreffen in Straßburg auch die außerordentliche Bedeutung, die den Regionen bei der Umsetzung des Élysée-Vertrags und des 2019 unterzeichneten Vertrags von Aachen zukommt. „Ohne starke Regionen und deren Wille, Herausforderungen gemeinsam anpacken und lösen zu wollen, wäre das Projekt der deutsch-französischen Zusammenarbeit rasch gescheitert“, so Europastaatssekretär Uwe Becker. „Heute verbindet Deutschland und Frankreich eine beispielhafte Partnerschaft, die auf einem über Jahrzehnte gewachsenen Netzwerk deutsch-französischer Strukturen und Institutionen gründet und die fest in der Gesellschaft verankert ist.“
Gelebte Zusammenarbeit
Uwe Becker nutzte das Treffen auch dazu, den Vizepräsidenten unserer Partnerregion Nouvelle-Aquitaine, Guillaume Riou, zu treffen. Beide würdigten die heute verabschiedete Gemeinsame Erklärung der französischen Regionen und deutschen Länder als wichtigen Impuls für die bilaterale, aber auch europäische Zusammenarbeit.
„Themen wie der Klimaschutz, der digitale Wandel oder die Umsetzung des European Green Deal kann kein Land in Europa allein lösen. Hier braucht es gemeinsame Ansätze und die Regionen Europas sind dabei oftmals beides: Ideengeber für europäische Lösungen und Betroffene europäischer Entscheidungen. Mit dem Élysee-Vertrag und dem Vertrag von Aachen haben Deutschland und Frankreich vor sechs Jahrzehnten die Grundlage der Zusammenarbeit geschaffen. Doch in den Regionen und bei jeder einzelnen Begegnung, ob auf solchen Treffen oder auch im Rahmen von Städte- oder Regionalpartnerschaften, wird diese Zusammenarbeit gelebt. Hessen wird sie auch weiter fördern“, betonte der Europastaatssekretär.