Ministerpräsident Boris Rhein stellt sich beim "Talk im Gasthaus" in Bad König den Fragen von Bürgerinnen und Bürgern

Hessische Staatskanzlei

Ministerpräsident Rhein sieht Stärke des ländlichen Raums in dessen Attraktivität

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein sieht die Stärke der ländlichen Räume in deren Attraktivität begründet. „Die ländlichen Räume bieten nicht nur großartige Naturlandschaften und Naherholungsräume für die Menschen, sondern sind auch Heimat für viele Mittelständler und Familienunternehmen. Naherholung und individuelle berufliche Perspektiven sind für viele Menschen der Grund, auf dem Land zu wohnen“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein am Freitag bei der zweiten Veranstaltung der Gesprächsreihe „Talk im Gasthaus – mit dem Ministerpräsidenten im Gespräch“, die diesmal in Bad König stattfand. Die Gesprächsreihe wird von der Hessischen Staatskanzlei, dem DEHOGA Hessen e.V. und dem Landfrauenverband Hessen e.V. durchgeführt. Die gastgebenden Betriebe wurden durch den Wettbewerb „Die besten Dorfgasthäuser in Hessen 2022“ ausgezeichnet.

Der Regierungschef diskutierte in Bad König zum Thema „Neue Lust aufs Land? – Heimat zwischen Tradition und Innovation“ mit Thomas Löw vom Odenwaldgasthaus „Zum Löwen“, Christel Götzinger-Heldmann, Landfrauen Bezirksverband Michelstadt, dem Landrat des Odenwaldkreises Frank Matiaske und Fritz Krings, Geschäftsführer, pq-world GmbH.

Mehr als 50 Prozent der hessischen Bevölkerung lebt auf dem Land

Immer mehr Hessinnen und Hessen wollen auf dem Land leben. Das ist das Ergebnis einer Studie, welche die Hessische Landesregierung beim Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung in Auftrag gegeben hat. Auch im Odenwaldkreis konnten alle Kommunen laut der Studie des Berlin-Instituts im Untersuchungszeitraum 2009 bis 2011 gegenüber 2019 bis 2021 Wanderungsgewinne erzielen. Bad König hat von dieser Entwicklung am meisten im Odenwaldkreis profitiert und steht dort an der Spitze des Trends, auf dem Land zu wohnen. So verzeichnet Bad König einen Zuwachs von vormals 7,1 Personen auf 15,3 Personen pro tausend Einwohnerinnen und Einwohner. Die Zugewinne basieren dabei hauptsächlich auf Familien, die in die ländlichen Räume gezogen sind, und auf jungen Menschen, die für die Ausbildung seltener wegzogen. Die Talkrunde in Bad König sprach darüber, was genau die Stärke des ländlichen Raumes ausmacht und wo Politik unterstützen kann, damit das Leben auf dem Land attraktiv bleibt, nicht zuletzt im Hinblick auf die Bedürfnisse junger Menschen.

Hessen zählt knapp 2.200 Dörfer, eingegliedert in mehr als 400 Kommunen. Mehr als 50 Prozent der hessischen Bevölkerung lebt auf dem Land. „Land hat Zukunft. Deswegen werden wir die ländlichen Räume weiter stärken“, sagte der Ministerpräsident. Rhein verwies darauf, dass der Landesregierung die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse besonders wichtig sei. Deshalb habe sie schon im Jahr 2017 die Offensive „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“ gestartet, die mit dem Aktionsplan „Starkes Land – gutes Leben“ fortgeschrieben worden sei. Ende 2018 sei die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse zudem als Staatsziel in der Landesverfassung verankert worden. „All das leistet einen großen Beitrag für die Lebensqualität in den ländlichen Räumen und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“

Stärkung der ländlichen Räume

Damit die Lust aufs Landleben ungebrochen bleibt, stärkt die Hessische Landesregierung laut dem Ministerpräsidenten die ländlichen Räume durch viele Förderprogramme und Modellvorhaben. Als Beispiele nannte der Regierungschef das Programm „Starkes Dorf – Wir machen mit!“ sowie das Modellvorhaben „Alter Treffpunkt – Neuer Anstrich“, bei denen es darum geht, Orte der Gemeinschaft zu unterstützen, damit kreative Ideen zu nachhaltigen und realistischen Konzepten werden. „Die Menschen in Hessen sollen überall gut leben können. Für die unterschiedlichen Räume gilt es, gleichwertige Perspektiven zu finden. Gleichwertigkeit ist dabei nicht mit Gleichheit zu verwechseln. Meine Vision für 2035: Die Menschen können in Hessen dort leben, wo sie möchten, und nicht dort, wo sie müssen, um Arbeit zu finden.“  

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