Hessische Staatskanzlei

Newsletter 09/2025

Liebe Leserinnen, lieber Leser,

bereits zum neunten Mal in diesem Jahr erhalten Sie unseren Newsletter mit aktuellen Einblicken und Entwicklungen aus Hessen, Berlin und Europa – kompakt, fundiert und aus erster Hand.

Erst letzte Woche habe ich unseren Ministerpräsidenten Boris Rhein bei seinem Arbeitsbesuch in Griechenland begleitet. Zurückgekehrt sind wir mit frischen Eindrücken aus einem dichten Programm mit vielen politischen Gesprächen. Die Begegnungen in Athen haben eindrucksvoll gezeigt, wie konsequente Reformen, Digitalisierung und eine entschlossene Modernisierung des Staates ein Land wieder auf einen stabilen und dynamischen Entwicklungspfad bringen können. Griechenland ist damit nicht nur ein strategischer Partner Hessens in Europa, sondern auch ein Beispiel dafür, dass Reformfähigkeit ein Wesensmerkmal einer funktionierenden Demokratie bleibt.

In Deutschland sollte uns das inspirieren und Vorbild sein. Angesichts immer größer werdender politischer, wirtschaftlicher und sicherheitspolitischer Herausforderungen dürfen wir nicht in eine Art geschäftige Erstarrung verfallen. Reformen sind kein Selbstzweck; sie sind die Voraussetzung dafür, dass wir handlungsfähig bleiben. Deshalb ist es so wichtig, dass wir die Reformagenda auf allen Ebenen voranbringen: dort, wo wir in Hessen selbst Verantwortung tragen – aber ebenso auf Bundesebene und in Europa.

Dies gilt auch beim Blick auf den Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) der Europäischen Union, der aktuell auf nahezu allen Ebenen diskutiert wird – in der Europaministerkonferenz, im Ausschuss der Regionen, in der Ministerpräsidentenkonferenz sowie erst kürzlich im Bundesrat. Für uns ist entscheidend, dass die Regionen bei der Verteilung europäischer Mittel nicht nur gehört werden, sondern tatsächlich mitreden können. Das Ziel der EU-Kommission, eine höhere Effizienz der Mittelverwendung zu erreichen, will sie über weniger Transparenz, zentralere Strukturen und letztlich über mehr eigenen Einfluss durchsetzen. Ob hier der Zweck die Mittel rechtfertigt, kann man jedoch bezweifeln. Insbesondere mit der stärkeren Zentralisierung würde auch eine Kompetenzverschiebung weg von den Mitgliedstaaten hin zur Europäischen Kommission einhergehen. Doch dies ist in den europäischen Verträgen nicht angelegt, und deshalb stemmen sich die Länder auch so leidenschaftlich dagegen.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und danke Ihnen für Ihr anhaltendes Interesse an unseren Themen. Da die nächste Ausgabe erst im Januar 2026 erscheint, wünsche ich Ihnen eine besinnliche Vorweihnachtszeit – mit vielen Momenten der Ruhe, des Innehaltens und der Zuversicht.

Ihr
Manfred Pentz

Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung

Manfred Pentz Hessischer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung

Internationales und Europa
 

Rückschau: Veranstaltungsreihe Europäischer Salon

Am 7. November 2025 fand der Europäische Salon mit Dänemark statt. Das Programm des 21. Europäischen Salons in der Hessischen Staatskanzlei wurde in Zusammenarbeit mit dem Honorarkonsulat des Königreichs Dänemark in Hessen und der Königlich Dänischen Botschaft gestaltet.

Der Europäische Salon ist eine Veranstaltungsreihe in der Hessischen Staatskanzlei, die gemeinsam mit den konsularischen Vertretungen der EU-Mitgliedsstaaten organisiert wird. Im Mittelpunkt steht die kulturelle Vielfalt Europas.

Weitere Informationen zu diesem Veranstaltungsformat und zum dänischen Abend finden Sie hierÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Künstler beim Europäischer Salon mit Dänemark

Ministerpräsident Rhein zu Gesprächen in Griechenland

Ministerpräsident Boris Rhein reiste kürzlich zu politischen Gesprächen nach Griechenland, um die Partnerschaft zwischen Hessen und Griechenland zu stärken und wichtige Themen wie Sicherheit, Migration und den Schutz der europäischen Außengrenzen zu erörtern. Begleitet wurde er dabei von Europaminister Manfred Pentz.

„Griechenland ist bei diesen und anderen Themen ein verlässlicher Partner in Europa“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein zu Beginn der Reise. Europaminister Manfred Pentz ergänzte: „Europäische Solidarität funktioniert, wenn beide Seiten Verantwortung übernehmen.“

Im Rahmen der Reise führten sie Gespräche mit dem griechischen Finanz- und Wirtschaftsminister, Kyriakos Pierrakakis, dem Minister für Migration und Asyl, Thanos Plevris, dem Minister für Zivilschutz, Michalis Chrisochoïdis sowie Verteidigungsminister Nikos Dendias.

Die Reise endete am Freitag mit einem Besuch der Akropolis. Ministerpräsident Rhein zog ein klares Fazit: „Griechenland ist ein strategischer Partner Hessens und ein verlässlicher Pfeiler der europäischen Stabilität. Ob Digitalisierung, Migration oder Sicherheit – Griechenland zeigt, dass Fortschritt möglich ist, wenn man mutig handelt. Diese Partnerschaft wollen wir weiter vertiefen.“

Die Pressemitteilungen mit weiteren Informationen zur Reise finden Sie hierÖffnet sich in einem neuen Fenster und hierÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Ministerpräsident Boris Rhein und Europaminister Manfred Pentz stehen an der Akropolis in Athen

Ausblick: 99. Europaministerkonferenz in Brüssel

Vom 11. bis zum 12. Dezember findet in Brüssel die 99. Sitzung der Europaministerkonferenz der Länder (EMK) statt. Auf Einladung des aktuellen Vorsitzlandes Baden-Württemberg beraten dabei die für Europa zuständigen Fachminister und Staatssekretäre der Länder relevante europapolitische Themen. Auf der Tagesordnung stehen diesmal u.a. die Zukunft des EU-Haushalts, der aktuell verhandelt wird, sowie die Themen Entbürokratisierung, Wettbewerbsfähigkeit und Außenhandel. Bei ihren Beratungen werden die Mitglieder der Europaministerkonferenz u. a. Gespräche mit hochrangigen Beamten der EU-Kommission und Mitgliedern des Europäischen Parlaments führen.

Weitere allgemeine Informationen sowie aktuelles aus der EMK finden Sie hierÖffnet sich in einem neuen Fenster.
 

Neues aus dem Europanetzwerk


Best Practice: Teilnahme am Global Social and Solidarity Economy Forum 2025 in Bordeaux

Der Hessische Jugendring e. V. hat in Kooperation mit seiner Partnerorganisation, der CEMEA Nouvelle-Aquitaine, ein Projekt im Zusammenhang mit dem Global Social and Solidarity Economy Forum (GSEF), das vom 28. bis 31. Oktober 2025 in Bordeaux ausgetragen wurde, erarbeitet.

Dazu reiste eine Gruppe von Teilnehmenden aus Hessen nach Bordeaux, um dort die hessische Jugendarbeit und die Interessen junger Menschen zu vertreten sowie an einer deutsch-französischen Begegnung teilzunehmen und damit die Zusammenarbeit der beiden Partnerregionen Hessen und Nouvelle-Aquitaine sichtbar zu machen und weiter zu festigen.

Die Reise wurde seitens der Hessischen Landesregierung mit einer Zuwendung in Höhe von 3.000 Euro finanziell unterstützt.

Best Practice Hessischer Jugendring

Kennen Sie schon das Botschafterschulprogramm des Europäischen Parlaments?

Das Programm „Botschafterschule für das Europäische Parlament“ soll das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler für die parlamentarische Demokratie in Europa, die Rolle des Parlaments und die europäischen Werte schärfen. Es soll sie ermutigen, sich aktiv an den demokratischen Prozessen in der EU zu beteiligen. Das Programm richtet sich an Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Gegenden Europas mit unterschiedlichem sozialem Hintergrund und Bildungsniveau.

Interessierte Schulen haben die Möglichkeit, an einem Akkreditierungsprogramm teilzunehmen. Wenn sie das Programm erfolgreich abgeschlossen haben, werden sie als Botschafterschulen zertifiziert. Die Schulen, die für das Programm ausgewählt werden, ernennen dann Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler zu Senior- bzw. Junior-Botschafterinnen und -Botschaftern. Sie sind für die Umsetzung des Programms verantwortlich.

Weitere Informationen finden Sie hierÖffnet sich in einem neuen Fenster.
 

Weihnachten in der Europäischen Union

Europa feiert Weihnachten – aber welche Bräuche werden eigentlich in den verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten gelebt? Testen Sie Ihr Wissen und finden Sie es in unserem Weihnachtsquiz Öffnet sich in einem neuen Fensterheraus.

Europaflagge mit Weihnachtsmütze

Merry Christmas, Joyeux Noël, Feliz Navidad, Buon Natale, Feliz Natal, Vrolijk Kerstfeest, Wesołych Świąt,God Jul und frohe Weihnachten 
Wir wünschen Ihnen friedliche und erholsame Feiertage und einen guten Start in das neue Jahr 2026!
 

Entbürokratisierung
  

Ein Jahr Weißbuch – Follow-Up-Gespräch mit den Kammern

Im September 2024 haben sie das „Weißbuch der hessischen Kammern“ an die Landesregierung übergeben. Um die Erfolge und weiteren Herausforderungen miteinander zu besprechen, haben sich Vertreterinnen und Vertreter der Kammern am 17. November 2025 mit der Landesregierung zu einem Follow-Up-Gespräch getroffen. Staatsminister Pentz erläuterte, dass bereits viele wertvolle Vorschläge aus diesem Weißbuch in praktische Maßnahmen überführt werden konnten. Einige Hinweise aus dem Whitepaper werden auf Bundesebene begleitet, etwa die Unfallverhütungsvorschriften. Staatsminister Pentz erläuterte, dass sich Hessen auch auf Bundesebene dafür einsetzt, konkrete Erleichterungen voranzubringen. Die Kammern sind für die Hessische Landesregierung wichtige Partner bei der Umsetzung der Entbürokratisierungsstrategie und liefern wertvolle Hinweise aus der Praxis. Der Minister dankte den Vertreterinnen und Vertretern der Kammern daher ausdrücklich für ihr Engagement. Hessen ist Taktgeber im Bund bei der Entbürokratisierung: Die Verabschiedung des Ersten Bürokratieabbaugesetzes wird noch in diesem Jahr erwartet und die Vorbereitungen für das zweite Bürokratieabbaugesetz laufen bereits.

Vertreterinnen und Vertreter der Kammern in Hessen im Innenhof der Staatskanzlei

Wussten Sie‘s schon? Hessen macht es einfach

Highlights aus dem Bürokratieabbaugesetz (1. BAG): Artikel 2 – Hessisches OFFENSIV-Gesetz (OffensivG HE)

Ein wesentlicher Teil übermäßiger Bürokratielasten besteht in der oft doppelten Erhebung von persönlichen Daten. Im Rahmen der Grundsicherung für Arbeitsuchende müssen bislang von den Landkreisen und kreisfreien Städten Daten an das Statistische Landesamt übermittelt werden. Diese liegen der Bundesagentur für Arbeit (BA) bereits vor. Die Erhebungspflicht bindet Kapazitäten, ohne einen Mehrwert zu liefern.

Das Erste Bürokratieabbaugesetz zielt darauf ab, diese Lasten abzubauen. Die Pflicht zur Datenbereitstellung wird künftig entfallen. Es ist das Ziel der Hessischen Landesregierung, das Momentum in der Gesellschaft zu nutzen und echte Veränderung zu bewirken. Staatliches Handeln soll einfacher, leichter und verständlicher für die Bürgerinnen und Bürger, für Unternehmen und die Verwaltung selbst werden. Diese Aufgabe geht die Hessische Landesregierung entschieden an und schafft in großen und kleinen Schritten Bürokratielasten ab

Informationen zum Hessischen BürokratieabbaugesetzÖffnet sich in einem neuen Fenster und anderen Instrumenten der Entbürokratisierung in Hessen können Sie hier nachlesen.

Terminvorschau

  • 5. bis 7. Dezember: Workshopwochenende des Europa Union Kreisverbandes Frankfurt am Main e. V.: „EUnd worum gehts?“ – Demokratiebeteiligung der jüngeren Generation, Massif Central, Bethmannstr. 7-9, 60311 Frankfurt am Main; weitere Informationen finden Sie hierÖffnet sich in einem neuen Fenster.
  • 9. Dezember: Veranstaltung der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung: Die Europäische Union und Zentralasien – Zwischen strategischem Interesse und partnerschaftlicher Zusammenarbeit, 18.00-19.15 Uhr (digital); weitere Informationen finden Sie hierÖffnet sich in einem neuen Fenster.
  • 16. Dezember: Veranstaltung der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung: BRICS+ - Eine Gefahr für G7, NATO und EU?, 18.00-19.15 Uhr (digital); weitere Informationen finden Sie hierÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Der nächste Newsletter erscheint am 6. Januar.

Kontakt

Verantwortlich: René Brosius, Pressesprecher des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung und Bevollmächtigten des Landes Hessen beim Bund

Hannah Wangard

Redaktion

Abteilung Internationales und Europa

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