Wie wirkt sich der Ukraine-Konflikt auf Hessen aus? Was genau beinhaltet der hessische Aktionsplan „Solidarität mit der Ukraine“? Und wie steht es um die Energieversorgung in Hessen? Diesen und anderen Fragen hat sich der Sprecher der Hessischen Landesregierung, Staatssekretär Michael Bußer, am Mittwoch bei der Podiumsdiskussion der Stufe Q2 der Altkönigschule in Kronberg im Taunus gestellt. Im Rahmen eines EU-Projekttages hatten sich die Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse unter anderem mit der künftigen Aufstellung der EU und damit verbunden den Herausforderungen für die EU durch einen zunehmenden Nationalismus in einigen Mitgliedstaaten, dem Ukraine-Konflikt und seinen Auswirkungen sowie mit Themen wie der Energieversorgung, Energiesicherheit und dem Umweltschutz befasst.
Bei der Podiumsdiskussion machte Bußer deutlich, dass der Krieg in der Ukraine Auswirkungen „auf uns alle“ habe. „Wir spüren diesen Konflikt und seine Auswirkungen jeden Tag am eigenen Leib. Steigende Energiekosten, Knappheit und Preisanstieg bei bestimmten Lebensmitteln sowie Lieferverzögerungen – das alles sind Auswirkungen dieses Krieges, die uns vor Herausforderungen stellen“, machte Bußer deutlich. Besonders wichtig sei es aber, den geflüchteten und oft schwer traumatisierten Menschen hier in Hessen Schutz zu bieten. Dafür habe die Landesregierung den Aktionsplan „Solidarität mit der Ukraine“ ins Leben gerufen. „Mit unserem Aktionsplan stellen wir die Weichen, um den Menschen das Ankommen in Hessen nach einer oft langen und traumatischen Flucht zu erleichtern und ihnen eine Perspektive zu geben. Unser Aktionsplan nimmt alle Lebensbereiche der Flüchtlinge in den Blick, von der ersten Unterbringung und Versorgung mit Wohnraum, der Betreuung und Beschulung von Kindern und Jugendlichen, der Integration der zumeist sehr gut ausgebildeten Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt, aber auch die Sicherheit und medizinische Versorgung der Menschen. Auch Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden wir unterstützen“, erklärte Bußer. Aus der Flüchtlingskrise 2015/2016 habe man einiges gelernt und könne daher bei allen Maßnahmen auf bewährte Strukturen und Erfahrungen zurückgreifen und aufbauen. Der Aktionsplan des Landes nehme die Kinder und Jugendlichen besonders in den Fokus. Der Aktionsplan der Landesregierung sieht für ukrainische Flüchtlingskinder, die im nächsten Jahr schulpflichtig werden, die Teilnahme als Seiteneinsteiger in Vorlaufkursen vor. Bereits schulpflichtige Grundschulkinder werden in Intensivklassen aufgenommen und gezielt in 18 Wochenstunden in Deutsch Ukrainische Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren an allgemeinbildenden Schulen werden in Intensivklassen aufgenommen und 22 Stunden in der Woche gefördert. Im Bedarfsfall wird die Teilnahme am freiwilligen Online-Unterricht in ukrainischer Verantwortung ermöglicht.