Newsletter 8/2025

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute melden wir uns wieder mit frischen Einblicken & Hintergründen aus Wiesbaden, Brüssel und Berlin.

Wenn in diesen Tagen in Berlin über Bürokratieabbau gesprochen wird, dann schaut man auch sehr genau nach Hessen. Denn in den vergangenen Monaten haben wir vorgemacht, wie Entlastung konkret gelingt. Mit dem ersten Bürokratieabbaugesetz, das gerade dem Hessischen Landtag zur Beratung vorliegt, unserem Bündnis gegen Bürokratie und dem Bürokratie-Melder ist es gelungen, in kurzer Zeit über 120 Vereinfachungen in 90 Gesetzen und Verordnungen zu erreichen. Damit haben wir Maßstäbe gesetzt. Jetzt zieht der Bund nach: Morgen will die Bundesregierung ihre Pläne für ein umfassendes Entlastungspaket vorstellen.

Wir begrüßen das ausdrücklich – denn weniger Bürokratie bedeutet mehr Zeit für das Wesentliche: für Innovation, für Wachstum und für Vertrauen in Verwaltung und Wirtschaft. Wichtig ist, dass der Bund nicht nur Ankündigungen macht, sondern den Mut findet, wirklich Strukturen zu verändern. Hessen wird diese Debatte sehr konstruktiv begleiten und seine Erfahrungen einbringen – als Land, das längst bewiesen hat, dass Bürokratieabbau kein Schlagwort, sondern tägliche Praxis sein kann.

Doch: Bürokratieabbau ist kein Selbstzweck. Für mich steht fest: Entlastung und Wettbewerbsfähigkeit gehören zusammen. Gerade im internationalen Umfeld zeigt sich, wie wichtig klare, verlässliche und innovative Rahmenbedingungen sind. Zwei Arbeitsbesuche im Oktober haben das unterstrichen: In meiner Funktion als Europaminister war ich in der Türkei, Staatssekretärin Karin Müller war in den USA. Beide Reisen dienten nicht nur dem politischen Austausch, sondern vor allem dazu, Hessen als starken internationalen Standort zu präsentieren – als Land, das Forschung, Innovation und Wirtschaft erfolgreich miteinander verbindet.

Unser Wohlstand bleibt erhalten, wenn wir genau auf diese Stärken setzen. Denn im globalen Wettbewerb stehen heute nicht nur Unternehmen mit ihren Produkten und Dienstleistungen miteinander im Wettbewerb – sondern eben auch die Standorte selbst. Hessen ist in diesem Wettbewerb hervorragend aufgestellt: wirtschaftlich stark, wissenschaftlich exzellent und offen für internationale Partnerschaften.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre unseres Newsletters und danke Ihnen für Ihr Interesse an unseren Themen.

Ihr
Manfred Pentz

Hessischer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung

Manfred Pentz Hessischer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung
BXL Skyline LV Brüssel

Europa 2035: Balanceakt zwischen Einheit, Handlungsfähigkeit und Legitimation

Was hält die EU heute zusammen – und was wird es in Zukunft sein? Wird es ihr gelingen, Wohlstand und Handlungsfähigkeit zu erhalten und ihre Werte und Interessen zu verteidigen? Diese für unsere Zukunft zentralen Fragen standen im Zentrum der Veranstaltung „Europa 2035: Balanceakt zwischen Einheit, Handlungsfähigkeit und Legitimation“ am 13.10.2025 in der Vertretung des Landes Hessen bei der EU, zu der Hessens Europaminister Manfred Pentz eingeladen hatte. MdEP Prof. Dr. Sven Simon, Vorsitzender des Ausschusses für konstitutionelle Fragen des Europäischen Parlaments, eröffnete mit einem Impuls, in dem er die Herausforderungen der EU und ihrer Institutionen in den kommenden Jahren adressierte.

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Europa im Gespräch mit MdEP Prof. Dr. Sven Simon und Dr. Thomas Gutschker, politischer Korrespondent der F.A.Z.

Zukunft sozial gestalten: Armutsprävention in Hessen und Europa

Am 14.10.2025 lud die Landeservertretung gemeinsam mit der Hessischen Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, Heike Hofmann, zur Veranstaltung „Zukunft sozial gestalten: Armutsprävention in Hessen und Europa“ ein. Die Veranstaltung markierte im Rahmen der European Week of Regions and Cities 2025 den Auftakt zur Vorphase des Hessischen Aktionsplans gegen Armut. Zu Beginn betonte Staatsministerin Hofmann, dass Armut veränderbar sei und als gemeinsame Gestaltungsaufgabe von Politik, Verwaltung und Gesellschaft verstanden werden müsse. Anschließend stellte Katarina Ivanković Knežević, Direktorin für Soziale Rechte und Inklusion der Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Inklusion, in ihrer Keynote die Planungen zu einer Europäischen Strategie zur Bekämpfung von Armut vor.

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Podiumsdiskussion mit Heike Hofmann, Hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, Katarina Ivanković Knežević, Direktorin für Soziale Rechte und Inklusion der Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Inklusion und Moderatorin Tessa Clara Walther, Europa-Korrespondentin der Deutschen Welle

„Kennen Sie Deutsch?“ - Eine interaktive Show mit dem Brachland-Ensemble

Am 7.10.2025 führte das Brachland-Ensemble im Rahmen der Woche für Deutsch seine interaktive Show „Kennen Sie Deutsch“ in der Landesvertretung auf. Ein sprachloser Late-Night-Moderator, ein genervter Dolmetscher, ein blitzschneller Live-Zeichner und das Publikum waren die Protagonisten des Abends. Mit farbigen Klebepunkten, Kopfhörern und Handtafeln ausgestattet, befassten sich unsere Gäste – darunter auch Schülerinnen und Schüler – mit der deutschen Sprache. Im Mittelpunkt des Geschehens stand die deutsche Sprache. Zwischen Spiel, Interview und Wimmelbild-Action entwickelte sich ein Abend voller Überraschungen, ungewöhnlicher Erkenntnisse und Wortungetümen. 

Das Brachland-EnsembleÖffnet sich in einem neuen Fenster realisiert seit 2011 Projekte an der Schnittstelle von zeitgenössischem Theater, journalistischer Recherche und politischer Bildung. Die künstlerische Leitung des Ensembles hat ihren Sitz in Brüssel und Nürnberg. Für seine Arbeiten wurde das Brachland-Ensemble unter anderem mit dem Kulturförderpreis der Stadt Kassel und dem Preis „Junge Experten” der Hessischen Theatertage ausgezeichnet.

Die „Woche für DeutschÖffnet sich in einem neuen Fenster“ wurde vom Belgischen Germanisten- und Deutschlehrerverband (BDGV) gemeinsam mit der Deutschen Botschaft Brüssel, dem Goethe-Institut Belgien und zahlreichen weiteren Partnern vom 06. bis 12.10.2025 in ganz Belgien ausgetragen. Der BGDVÖffnet sich in einem neuen Fenster fördert Deutsch als eine der drei Landessprachen Belgiens, als Fremdsprache in Flandern und im frankophonen Wallonien.

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Brachland-Ensemble - interaktive Show „Kennen Sie Deutsch“

Informationsreise EU-Koordinatoren der Hessischen Ministerien nach Brüssel

Die EU-Koordinatoren der Hessischen Ministerien haben vom 28.-30.10.2025 Gespräche in Brüssel geführt. Highlight des diesjährigen Besuchs waren die Führung und die Gespräche im NATO-Headquarter. Außerdem haben sich unsere Kolleginnen und Kollegen in weiteren Gesprächen in der Hessischen Landesvertretung zu den Themen Verteidigungspolitik, Mehrjähriger Finanzrahmen, Cybersicherheit und Wissenschaftsdiplomatie mit EU-Entscheidungsträgern ausgetauscht. Außerdem sprachen sie mit Vertretern der hessischen Partnerregion Vojvodina (Serbien) über die Zusammenarbeit der beiden Regionen.

Informationsreise EU-Koordinatoren der Hessischen Ministerien nach Brüssel - NATO-Besuch in Brüssel

Aktuelles aus Brüssel

Hessen begrüßt den Vorschlag der Europäischen Kommission vom 21.10.2025, die Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) zu vereinfachen. 

„Die EUDR gehört zu den Gesetzesvorhaben, die zur Gründung des Sounding Boards für die Wirtschaft (SDB) in unserer Landesvertretung Ende 2024 geführt haben. Angesichts zahlreicher Beschwerden über den bürokratischen Aufwand, der durch die EUDR für die hessische Wirtschaft entstehen würde, habe ich in den vergangenen Wochen Gespräche mit der EU-Kommission geführt. Es war höchste Zeit, hier nachzusteuern“, so Hessens Europaminister Pentz.

Kleinst- und kleine Unternehmen, die die Produkte zuerst in Verkehr bringen (sog. Primärunternehmen) müssen nach dem Kommissionsvorschlag nur eine einmalige Sorgfaltserklärung im IT-System abgeben, nachgelagerte Händler sind von weiteren Pflichten befreit. Damit soll nach Angaben der Kommission Verwaltungsaufwand um rund 30% reduziert werden. 

Die EUDR soll am 30.12.2026 für Kleinst- und Kleinunternehmen, für große und mittlere Unternehmen am 30.12.2025 mit sechsmonatiger Nachfrist in Kraft treten. Sie soll verhindern, dass Produkte auf dem EU-Markt zur Entwaldung beitragen. Hessen unterstützt grundsätzlich die Ziele der EUDR, fordert jedoch, dass sie nicht zu einer zusätzlichen Belastung der bereits von anderen Sorgfaltspflichten betroffenen Unternehmen wird.

Terminvorschau

06.11. Mittagsveranstaltung in der Reihe "Crisis Talks": „Menschenrechte unter Druck: Wie kann die EU zivilgesellschaftliches Engagement in Zeiten globaler Machtverschiebungen stärken?“

10.11. Abendveranstaltung: „80 Jahre nach der Schoa: Judenhass und kein Ende? – Zeitzeugen, Verfassungsschutz und Wissenschaft im Dialog“

Der nächste Newsletter erscheint am 2. Dezember.

Kontakt

Verantwortlich: René Brosius Pressesprecher des Hessischen Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung und Bevollmächtigten des Landes Hessen beim Bund

Redaktion

Conference & Event Management

Vertretung des Landes Hessen bei der Europäischen Union